Ein Projekt mit Vision und Weitblick
„Nachhaltig lernen und leben“, das im Kontext des „Aufbruchs“ in Klassenstufe 7 angesiedelt ist, zielt darauf ab, den Schüler*innen essentielle Kompetenzen für eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Lebensgestaltung zu vermitteln. Die Projektleiterin Katrin Focke erläuterte bei der Preisverleihung: „Inhaltlich strukturiert sich der Projektunterricht an der Leitperspektive ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘. Wir haben uns dabei besonders auf die Nachhaltigkeitsziele 12 und 13 der UNESCO bezogen. In einer Welt, die mit großen sozialen und ökologischen Herausforderungen konfrontiert ist, ist Bildung ein entscheidender Hebel für positive Veränderung.“ Das Projekt greift daher zwei der drängendsten Themen unserer Zeit auf: „Nachhaltiger Konsum und Produktion“ sowie „Maßnahmen zum Klimaschutz“.
Durch die Verbindung von Wissenserwerb, praktischer Anwendung und reflektiertem Handeln werden die Schüler*innen nicht nur informiert, sondern aktiv in den Lernprozess eingebunden. „Damit orientieren wir uns an der Grundfrage, die uns seit der Gründung des Franziskus Gymnasiums beschäftigt: wie lernen Kinder und Jugendliche gut, was sind lernförderliche Bedingungen? Darauf gibt das Projekt eine Antwort,“ betonte der Pädagogische Leiter der Schule, Bernd Krauß. Schüler*innen lernen, Verantwortung für ihre Umwelt zu übernehmen und als aktive Mitgestalter einer nachhaltigen Zukunft zu handeln.
Kreativität und Innovation im Unterricht
Was das Projekt besonders auszeichnet, ist seine kreative und innovative Struktur. Das Unterrichtskonzept, das Biologie, Geographie und Religion in einem sechsstündigen wöchentlichen Block vereint und somit Fächer-, Zeit- und Klassenstrukturen auflöst, ermöglicht eine interdisziplinäre und praxisnahe Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit.
Besondere Merkmale des Projekts sind:
- Selbstgesteuertes Lernen an digitalen Medien
- Exkursionen zu außerschulischen Lernorten wie Gärtnereien, Unverpackt-Läden und Hochschulen
- Workshops zur Produktgestaltung und praktische Anwendungen
- Dokumentation der Lernerfahrungen im persönlichen „Eco Travel Journal“
Diese Bausteine schaffen ein spannendes, erlebnisorientiertes und praxisnahes Lernumfeld, das die Schüler*innen motiviert und aktiv beteiligt.
Übertragbarkeit und Vorbildcharakter
Das Projekt „Nachhaltig lernen und leben“ zeigt einen hohen Grad an Übertragbarkeit und dient als Vorbild für andere Schulen, die im Kontext der Bildungsreform in Baden-Württemberg in Zukunft in Klasse 7 ähnlich strukturierten Projektunterricht gestalten sollen. Die interdisziplinäre Struktur und die Flexibilität des Konzepts ermöglichen auch eine einfache Anpassung an verschiedene Schulformen und Altersgruppen. Das Feedback von Schüler*innen, Eltern und Kolleg*innen bekräftigt die Wirksamkeit des Ansatzes und liefert wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des Projekts.
Besonders hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern wie lokalen Betrieben, Bildungspartner*innen und Einrichtungen. Diese Partnerschaften fördern nicht nur den Austausch zwischen Schule und Gesellschaft, sondern stärken auch die regionale Gemeinschaft.
Langfristige Wirkung und demokratische Werte
Das Projekt verfolgt einen langfristigen Ansatz, um nachhaltig Wirkung zu erzielen. Die Schüler*innen entwickeln nicht nur umweltbewusste Denk- und Handlungsweisen, sondern erwerben auch demokratische Kompetenzen. Sie lernen, sich aktiv in Entscheidungsprozesse einzubringen, ihre Meinungen zu vertreten und Verantwortung zu übernehmen.
Das Projekt wird bereits im Stundenplan verankert und stellt einen festen Bestandteil des Schulcurriculums dar. Darüber hinaus fließen die Ergebnisse und Erfahrungen aus Projekten wie der „72-Stunden-Aktion“ in weiterführende Praxisprojekte ein und bieten den Schüler*innen zahlreiche Möglichkeiten für weiteres Engagement.
Digitale Innovation im Lernprozess
In einer zunehmend digitalen Welt nutzt das Projekt digitale Lernplattformen, um den Lernprozess zu unterstützen. Das ermöglicht den Schüler*innen, ihre Lernfortschritte zu dokumentieren, Rückmeldungen zu erhalten und ihre Exkursionen und Workshops zu organisieren.
Fazit: Ein Modell für die Zukunft
Mit dem Projekt „Nachhaltig lernen und leben“ hat das Franziskus Gymnasium einen nachhaltigen Bildungsansatz entwickelt, der sowohl die Themen Umweltschutz als auch soziale Verantwortung behandelt. Durch die kreative und interdisziplinäre Umsetzung werden nicht nur nachhaltige Denkweisen gefördert, sondern auch demokratische Werte vermittelt.
Das Franziskus Gymnasium freut sich sehr, diesen ersten Preis erhalten zu haben. Der Dank gilt der Stiftung Freie Katholische Schule und dem Stiftungsvorstand Prof. Dr. Matthias Gronover.